Prophylaxe
Professionelle Zahnreinigung
Viel mehr als nur Kosmetik: Grundlage langfristig erfolgreicher Zahnmedizin
Als prophylaxeorientierte Zahnarztpraxis ist die professionelle Zahnreinigung (PZR) ein fester Bestandteil unseres Vorsorgekonzeptes.
Ablauf der Behandlung:
Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung befreien unsere ausgebildeten Prophylaxe-Fachkräfte die Zähne mit schonenden Spezialinstrumenten (Ultraschall- und Pulverstrahlinstrumenten) von krank machenden Belägen (Plaque, Zahnstein, Konkrementen) und kosmetisch störenden Verfärbungen.
Ein entscheidendes Kriterium hierbei stellt für uns das Entfernen des Biofilms in den Bereichen dar, die sich der häuslichen Mundhygiene weitestgehend entziehen, nämlich der Zahnzwischenräume und vor allem der Bereiche unterhalb des Zahnfleischsaumes. Man muss nämlich wissen, dass sowohl eine Karies, als auch eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates, die zur Zahnlockerung führt) ihren Ursprung häufig in diesen Arealen haben. Beide Erkrankungen entstehen durch Bakterien, die sich in Beläge einnisten. Durch eine regelmäßige Entfernung dieser, vom Patienten kaum zu erreichender, Beläge können wir dessen Risiko eine Karies oder Parodontitis zu entwickeln deutlich senken.
Um das Anhaften neuer Bakterien und Verfärbungen zu erschweren, folgt auf die Reinigung die Politur der Zähne.
Schließlich werden die Zähne auf Wunsch noch mit einem Gel oder Lack fluoridiert, um bereits vorgeschädigten Zahnschmelz zu remineralisieren und zu stärken oder um Überempfindlichkeiten im Bereich freiliegender Zahnhälse vorzubeugen.
Gerne gibt Ihnen unsere Prophylaxe-Fachkraft Tipps für die richtige Mundhygiene zu Hause.
Dauer+Kosten:
Eine professionelle Zahnreinigung dauert etwa 45 bis 60 Minuten, wobei die Dauer patientenabhängig stark variieren kann.
Wir empfehlen, die PZR mindestens einmal, möglichst aber zweimal im Jahr durchführen zu lassen. Unsere Zahnärzte beraten Sie über das für Sie richtige Intervall.
Grundsätzlich ist die professionelle Zahnreinigung keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung und damit von Ihnen selber zu bezahlen. Auf Grund der guten Wirksamkeit der zahnmedizinischen Prophylaxe übernehmen einige Kassen aber zumindest einen Teil der Kosten, oder bieten Zuschüsse im Rahmen eines Bonusprogramms. Ferner besteht die Möglichkeit, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, welche die Kosten übernimmt.
Fissurenversiegelung
Chefsache statt Nebensache!
Unter Fissuren versteht man in der Zahnmedizin die feinen Furchen und Rillen auf den Kauflächen der Backenzähne. Wegen der schlechten Reinigbarkeit zählen die Fissuren zu den sogenannten Kariesprädilektionsstellen, also den Bereichen der Zähne mit hohem Kariesrisiko.
Ablauf der Behandlung:
Zum Schutz vor Karies kann man diese anfälligen Furchen versiegeln. Dabei werden nach gründlicher Reinigung und gegebenenfalls Entfernung vorgeschädigter Schmelzbereiche die Fissuren mit einem dünnflüssigen Kunststoff verschlossen. Es resultieren glattere Kauflächen ohne tiefe Einkerbungen, die sich besser putzen lassen und weniger anfällig für Karies sind.
Häufig wird das Versiegeln der Zahnfissuren an das zahnmedizinische Personal delegiert. Da das adhäsive Befestigen (Kleben) der Fissurenversiegelung an schwer trocken zu haltenden Backenzähnen der meist sehr jungen Patienten sehr techniksensitiv ist und eine schlecht geklebte Versiegelung das Kariesrisiko eher erhöht als senkt, ist diese Leistung in unserer Praxis aber Chefsache!
Kosten:
Die Kosten für die Versiegelung der Backenzähne wird bis zum vollendeten 18. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Das Versiegeln der Fissuren anderer Zähne ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, wäre dann aber selbst zu bezahlen.
Kinderprophylaxe
18 Jahre und kariesfrei? Bei uns der Standard!
Regelmäßige, das heißt halbjährlich stattfindende zahnärztliche Früherkennungs- und Kontrolluntersuchungen sowie durch unsere Prophylaxe-Fachkräfte durchgeführte Maßnahmen der Individualprophylaxe bilden die zwei Säulen unseres Vorsorgekonzeptes bei Kindern und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres.
Ablauf:
In einer solchen Prophylaxesitzung werden die vorhandenen Zahnbeläge durch Anfärben für Kind und Eltern sichtbar gemacht, Putzschwachstellen identifiziert und ein Mundhygienestatus erstellt. Es folgt die Entfernung der weichen und harten (Zahnstein) Zahnbeläge und die lokale Fluoridierung der Zähne. Unter Berücksichtigung des Ergebnisses des Mundhygienestatus werden Hinweise zu Ernährung gegeben und eine Mundhygieneberatung gemacht.
Fluoridierung:
Zur Kariesprophylaxe hat sich der Einsatz von Fluoriden (nicht von Fluor!) bewährt, die auf die Zähne mittels Zahnpasta oder Gelee aufgetragen werden, da Fluoride, die sich in den Schmelz einlagern, diesen härten und widerstandsfähiger gegen die Säureattacken der Kariesbakterien machen.
Der unkontrollierten Gabe systemisch (also auf den ganzen Körper) wirkender Fluoride in Form von Tabletten oder fluoridiertem Speisesalz stehen wir wegen möglicher Nebenwirkungen und fraglicher Wirkung kritisch gegenüber. Im Rahmen der Individualprophylaxe (Vorsorge) erhalten Sie für Ihr Kind eine Empfehlung zur Anwendung geeigneter Fluoridierungsmaßnahmen.
Ab dem Alter von 2 Jahren sollten Sie mit Ihrem Kind erstmals in unserer Praxis vorstellig werden. Wir werden versuchen, Ihr Kind spielerisch an uns und die neue Umgebung zu gewöhnen. Die Kontrolluntersuchungen sollten dann im halbjährlichen Turnus stattfinden. Unsere langjährige Erfahrung zeigt: Auch wenn wir durch unsere Prophylaxemaßnahmen nicht jede Milchzahnkaries verhindern können, so können wir sie doch so frühzeitig erkennen, dass noch keine Zahnschmerzen entstanden sind und auch die nötige Behandlung fast schmerzfrei verläuft. Mit dem Konzept der frühzeitigen halbjährlichen Kontrolle und Prophylaxe verhindern wir zuverlässig und nachhaltig folgende Probleme bei Ihrem Kind: Zahnschmerzen, Angst vor Spritzen, Zahnextraktionen, Wurzelbehandlung bei Milchzähen, Zahnfisteln, etc.
Viele Erwachsene haben auch heute noch Angst vorm Zahnarztbesuch, durch die negativen Erfahrungen, die Sie in Ihrer Kindheit machen mussten! Ersparen Sie diese Erfahrungen Ihrem Kind. Wenn Sie mit Ihrem Kind erstmalig zum Zahnarzt gehen, wenn es Schmerzen hat, ist es zu spät und für alle Beteiligten (Kind, Eltern, Zahnarzt) sind extrem stressige Behandlungen vorprogrammiert.
Selbstverständlich erhalten Sie auch schon während der Schwangerschaft und in den ersten beiden Lebensjahren Ihres Kindes Tipps zu Fluoridierungsmaßnahmen, Mundhygiene und Ernährung Ihres Babys, um einer frühkindlichen Karies vorzubeugen und für eine dauerhafte Zahngesundheit vorzusorgen. Bitte sprechen Sie uns diesbezüglich an.
Zeit und Kosten:
Die Kosten für Maßnahmen der Individualprophylaxe werden vom vollendeten 6. bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres zweimal jährlich von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
Bei einem hohen Kariesrisiko, z.B. im Zusammenhang mit dem Tragen einer festsitzenden kieferorthopädischen Apparatur, können kürzere Intervalle sinnvoll sein. Die zusätzlich entstehenden Kosten müssen dann selbst getragen werden.
Unterstützende Parodontitistherapie (UPT)
Die unterstützende Parodontitistherapie zielt darauf ab, bei allen behandelten Parodontitispatienten parodontale Stabilität aufrechtzuerhalten, Neuerkrankungen zu verhindern und damit Zahnverlust zu vermeiden (Erhaltungstherapie).
Abhängig vom Ausgangszustand (Entzündungsgrad, Zahnfleischtaschentiefe) werden dabei präventive und therapeutische Maßnahmen kombiniert.
Im Vordergrund der UPT steht die Entfernung des Biofilms, der sich unterhalb des Zahnfleischsaumes befindet und damit im Rahmen der häuslichen Mundhygiene nicht erreicht werden kann. Unsere mit Vergrößerungshilfen (Lupenbrillen) ausgestatteten Prophylaxe-Fachkräfte bringen dabei gründliche und gleichzeitig schonende Ultraschall- und Pulverstrahlgeräte zum Einsatz.
Eine UPT-Sitzung dauert ca. 60 Minuten. Die Kosten werden über einen Zeitraum von zwei Jahren abhängig vom Risiko-Grad des Patienten in unterschiedlicher Anzahl von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Als Parameter für die Grad-Einteilung wurden der Knochenabbauindex (KA (%)/Alter), der HbA-1c-Wert (Langzeit-Blutzuckerwert) und das Rauchverhalten festgelegt.
Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Beratungsgespräch über die für Sie passende Lösung.